04.03.2006, 22:40 Uhr
testfahrer
Hallo Schultergeschädigte ;-)
Am 27. Juni 2005 stürzte ich mit meinem Motorrad und fiel mit etwa 80 km/h auf die Linke Schulter. Ich wurde ins KKH gebracht und nach dem Röntgen wußte ich, das mein Schlüsselbein gebochen ist. Man sagte mir, es würde ohne OP wieder heilen. Nach drei Tagen wurde ich dann entlassen, damit ich wieder an meinem wohnort sein konnte. Im KKh habe ich Schmerzmittel bekommen aber keinen Rucksackverband. Am Entlassungstag, einem Mittwoch, bin ich dann hier in der Nähe in ein KKh gegangen und bekam dort dann endlich einen Rucksackverband und 6 Paracetamol gegen die Schmerzen. Die halfen etwa so wie Gummibärchen. Auch hier sagte man nach ansicht der Röntgenbilder, das eine OP nicht nötig sei.
Am nächsten Tag ging ich zu meinem Arzt, der die gleiche Meinung hatte. Dann nach zwei Wochen kam die erste Kontrolluntersuchung per Röntgen und der Röntgenarzt war wie alle der Meinung, eine OP sei nicht nötig. Nach den ersten zwei Wochen durfte ich den Rucksackverband ablegen, den Arm aber weder belasten noch große Bewegungen machen, am besten nur runterhängen lassen.
Ein ganz anderes Bild dann nach vier Wochen: Kein Callus weit und breit und nun sah es plötzlich aus, als sei das Schlüsselbein mehrfach gebrochen. Der Meinung waren plötzlich Der Radiologe sowie mein Arzt (Sportmediziner). Darauf rief er Eine ihm gut bekannte Chirurgie-Oberärztin in einem weiteren KKH in der Nähe an und bat sie um Ihre Meinung.
Ich also hin (mein drittes KKH in dieser Sache) und die Ärztin sah sofort mehrere Brüche und war der Meinung das der Knochen unmöglich ausreichen durch Blut versorgt sein könne und daher natürlich auch keine Heilung stattfinden könne. Zudem war durch Verschiebung der Knochenteile das Schlüsselbein um etwa 3 Zentimeter verkürzt. Sie riet mir dringen zur OP, der ich dann schließlich zustimmte. Als ich nach der OP wach wurde, hatte ich mehr Schrauben in meiner Schulter, als in der Verpackung eines Ikea-Regals liegen: 14 Stück! Dazu eine formschöne aber leider auch sehr weiche Rekonstruktionsplatte. Die Ärztin hat 5 Brüche gefunden und "...Knochensplitter die ich nicht mehr festmachen konnte. Die habe ich rausgeräumt." Die Teile meines Schlüsselbeins waren regelrechte Trümmer.
Dann folgten zwei Wochen Schulter-Arm-Bandage (Komplettstillegung der Schulter) und dann drei Monate die Schulter und den Arm nicht belasten. Somit war meine Schulter dann bis mitte Oktober mehr oder weniger zu nichtstun verdammt. Das ist natürlich für alles weitere, also Sehnen und Kapseln, Gift. Mitte Oktober begann ich dann unter heftigen Schmerzen im Schulter und Oberarmgelenk mit leichter Krankengymnastik mit dem Erfolg das sich die Metallplatte leicht gebogen hatte und sich die Schrauben zu lösen drohten. Die Ärztin war der Meinung die Krankengymnastik sei zu früh und lies mich einen weiteren Monat mit unbelastetem Arm und kaum bewegter Schulter warten. Dann endlich 30 Sitzungen Krankengymnastik aber inzwischen war meine Schulter so Schlapp und verklebt das alles nur unter Schmerzen ging. Das ganze zog sich bis in die erste Januarwoche 2006.
Dazu kam dann das meine Krankenkasse nun auch nicht mehr so gerne Krankengeld zahlen wollte und mich bat eine Raha-Maßnahme zu beantragen. Mich darum bitten ist dabei natürlich ganz klar so zu sehen, das bei einer Weigerung meinerseits die Zahlung des Krankengeldes eingestellt worden wäre.
Die Reha wurde im Eilverfahren bewilligt und ich wurde bevorzugt in einer Klinik aufgenommen. Allerdings wurde nur mäßige Kankengymnastik an meiner Schultergemacht, da den Ärzten und Physios die Gefahr zu groß war, wegen der Schrauben und Platten .("...da ist ja alles vollgestopft mit Metall.") Nächste Woche werden nun, dummerweise nach der erzwungenen Reha-Maßname, die Schrauben entfernt. Bei der Voruntersuchung im KKH, das in dem ich auch bei der Osteosynthese operiert wurde, sagte mir eine der Ärztinnen "...klar können sie mit dem Metall in der Schulter keine komplette Beweglichkeit schaffen. Bewegen Sie mal nur so, wie es Ihnen am angenehmsten ist." Wenn das Metall raus ist, soll ich wieder Krankengymnastik machen und die Ärzte wollen sich meine Rotatorenmanschette ansehen. Die Schmerzen die ich bisweilen im Oberarm habe, könnten auf weitere Sturzschäden in dem Bereich hindeuten. Wenn das wirklich so sein sollte weiß ich nicht was ich machen soll. Ich habe große Bedenken, das meine Schulterversteifung nicht mehr weg geht. Schaffe seitlich nur etwa 140° allerdings mit erheblichen Schmerzen-
. Bin jetzt seit mehr als 8 Monaten krank geschrieben und will meine Arbeit endlich wieder aufnehmen. Aber da muß ich schwer heben, ziehen, drücken und schieben. Da geht ohne meinen linken Arm garnichts.
Lange Geschichte, die hoffentlich bald endet. So langsam geht mir das alles auf den Keks, da es irgendwie nur ein Thema gibt um das ich mich immer wieder drehe. Und dann wird das Wetter auch bald besser und das Motorrad will repariert werden... ;-)
l
Hier die Bilder (anklicken für große Version, mit der Back-Taste zurück zum Text):
Von: "Martin" (...)
An: hannes.birnbacher (...)
Betreff: Schlüsselbeinbilder von Martin
Datum: Sun, 5 Mar 2006 14:53:40 +0100
Hallo Hannes,
hier sind zwei Aufnahmen meines Schlüsselbeins. Eines vor der OP aufgenommen, eines nach der Osteosynthese. Welches welches ist, wirst Du leicht erkennen ;-)
Du kannst sie auf deiner Website veröffentlichen, zusammen mit dem Bericht aus dem Kletterbaum-Forum.
Die Bilder sind nicht so besonders, da ich sie mit der Digicam vor dem hellen Bildschirm aufgenommen habe.
Gruß Martin